Bald ist Halloween - oder doch nicht? Ist das nicht eigentlich der Reformationstag? Seit in Deutschland Halloween gefeiert wird, gibt es auch Halloween-Gegner; vielen Kindern macht das Fest aber großen Spaß, und deswegen habe ich nicht nur einige tolle Bücher zum Thema auf die Seite gestellt, sondern mir auch ein paar Gedanken gemacht.
Was machst Du an Halloween? Kostümparty? Mit einer Gruppe winziger Gruselgestalten um die Häuser ziehen? Mit einer Riesenschüssel voll Süßigkeiten das Haus hüten? Lichter aus und Tür zu?
Ich hüte das Haus mit einer Riesenschüsssel Süßigkeiten (dazu übrigens ein Tipp: manche Kinder kann man auch mit einer kleinen PET-Flasche Mineralwasser sehr glücklich machen, weil sie schon völlig verklebt und durstig sind). Selbst in diesem Jahr, wo uns anlässlich des 500. Jahrestags der Reformation sogar in ALLEN Bundesländern ein Feiertag geschenkt wird, gibt's bei mir keine Flyer und Martin-Luther-Bonbons, weil es sich ja hierbei um völlig getrennte Dinge handelt. Und ich finde es auch nicht sehr originell, Zitronen zu verteilen... Ich finde es wichtig, an den Reformationstag zu erinnern und davon zu erzählen, aber ich halte es auch nicht für kulturellen Niedergang Halloween zu feiern. Es ist ja nicht das erste Mal, dass unsere Feiertage durch internationale Bräuche verändert oder erweitert werden, und vielleicht hat es ja auch was Positives? Die farbenfrohen, jährlich größer werdenden Kürbisfelder finde schon mal wunderschön, aber was ist mit dem gruseligen Rest? Nee, wirklich, ich hasse Spinnen, ich esse keine Saitenwürstchen die wie abgeschnittene Finger aussehen, ich kenne nicht einen Gruselfilm und ich wünschte, kein Kind müsste jemals Angst haben und es gäbe keinen Tod. Trotzdem übt der ganze Gruselkram ja offensichtlich eine Faszination auf Kinder und Erwachsene aus, wahrscheinlich, weil man spielerisch mit den eigenen Ängsten umgehen und sie so in ihre Schranken verweisen kann. Der Tod zeigt sich hier als Teil des Lebens und macht sich endlich etwas von dem Raum, den er in anderen Kulturen schon lange hat, und der sich allmählich durchzusetzen schient, wie man an Beispielen wie dem neuesten Pixar-Film "Coco" (einen Trailer gibt's hier