Zugegeben, so richtig komfortabel war es für unsere Ladeneule Molly nicht, heute ans Fahrrad geschnürt und unter den Arm geklemmt mit Bus und Bahn zur Döffinger Gemeinschaftsschule zu fahren - aber es hat sich gelohnt!
Zum Start der Leseförderungsstunden, die ich ab sofort dort geben darf, wurde sie bewundert und gestreichelt und konnte mal wieder miterleben, was Molly und ich schon lange wissen:
NATÜRLICH wollen Kinder lesen! Sie brauchen nur die richtigen Bücher und einen Ort dafür, und manchmal auch ein bisschen Anregung.
Die Zusammenarbeit der tollen Schule mit ihrem schönen neuen Leseraum ist deshalb eine großartige Gelegenheit, auf die ich mich riesig freue - und ich habe sooo viele Ideen, viel mehr, als ich wahrscheinlich anbringen werde, weil einfach schon ganz viel von alleine passiert, wenn Kinder und Bücher zusammen kommen.
Los ging's heute mit Schülerinnen und Schülern der Klasse 1-4 und der Einstiegsfrage: "Wenn es jedes Buch auf der Welt gäbe, was man sich nur wünschen kann, was für ein Buch würdest Du dann gerne lesen?"
Neben existierenden Lieblingsbüchern (zum Beispiel "Charles Darwin") und der Sehnsucht nach weiteren Fortsetzungen der Lieblingsbücher ("über die Kinder von Harry Potter") gab es interessante Ideen wie ein Buch über die eigenen Vorfahren, imaginäre Planeten, Kürbisbomben und die Frage: "Gibt es ein Buch, wo drin steht, wann ich sterbe?"
Schnell war klar: Es gibt eigentlich über fast ALLES Bücher - außer über die Dinge, die nur uns ganz allein betreffen. Und die Lösung, wenn es darüber kein Buch gibt: Selbst eins schreiben! Wie eine Schülerin bemerkte: "Ich lese gerne was aus der Vergangenheit, und wenn ich jetzt was aufschreibe, ist das ja auch später Vergangenheit und andere können was darüber lesen."
Bei den anschließenden Buch-Suchaufgaben wurden einige Unterschiede zwischen Sachbüchern und Belletristik klar, wir haben das "Autorenfoto" von Friedrich Schiller entdeckt, was eine Widmung ist und was Nachwort auf Englisch heißt.
Feenbücher, Fußballbücher, die Tiefen der Ozeane, Gruselgeschichten, wie ein Kind entsteht.... und neben Themen, Genres, Verlagen und anderen objektiven Angaben gab es auch ganz subjektive Kriterien, wie "schönes Buch", "hässliches Buch", "Buch, das spannend aussieht" und "Buch, das langweilig aussieht" - das ist für jede und jeden anders, aber es ist für jede und jeden was dabei!
Die Zeit war viel zu schnell vorbei und nur in einer Gruppe haben wir es noch geschafft, "Her Fuchs mag Bücher" (am liebsten mit Salz und Pfeffer) zusammen zu lesen, aber das hat großen Spaß gemacht. Nächste Woche geht's weiter - und Ihr könnt dann an dieser Stelle weitere Neuigkeiten aus dem Leseraum lesen!